Der Sonnentau seltene pflanze im schlaubetal home
Sonnentau

In Schweden benutzt man Sonnentausaft, um aus frischer Milch ein Getränk mit langer Haltbarkeit zu machen.
Der Sonnentau wird ca. 25 cm groß. Seine weißen Blüten blühen von Juli bis August.
Der Sonnentau liebt nicht die mineralisierte Erde sondern wächst auf Abbauprodukten pflanzlicher Herkunft, also auf stickstoffarmen Boden.
Die Wurzelchen sind entsprechend zart und klein. Um sich dennoch mit den notwendigen Stickstoff zu versorgen wurde der Sonnentau zu einer insektenfangenden - fleischfressenden Pflanze.
Einladend simulieren die Drüsen an den Blatträndern Tautropfen, die in der Sonne glitzern. Ist z.B. eine Fruchtfliege in Kontakt mit den Tautropfen gekommen, gibt es keine Rettung mehr. Sie bleibt auf den klebrigen,zähflüssigen Sekret kleben. Versucht sich die Fliege durch Strampeln zu befreien, werden die zahlreichen auf der Rosette beweglich angeordneten Tentakeln gereizt. Sie krümmen sich und umschließen das Tier. Durch Verdauungssäfte laugt die Pflanze ihre Beute bei lebendigem Leibe aus. Die aufgelösten Nährstoffe des Insektenkörpers werden durch die Tentakel aufgenommen und in die Verteilungs- und Speicherorgane der Pflanze transportiert. Übrig bleibt nur der unverdauliche Außenpanzer der Insekten.
Nach der Sättigung richten sich die Tentakel, die sich zum Mahl tief herabgebeugt hatten, wieder auf und erscheinen so unschuldig wie zuvor. Die kleinen, weiße Blütchen auf zarten Blütenstengelchen zwischen seiner Blattrosette unterstreichen die Harmlosigkeit des aktiven Fallenstellers.
Der mit aktiver Klebefalle ausgestattete Sonnentau ist eine der bekanntesten und erfolgreichsten Arten unter den fleischfressenden Pflanzen.
Früher wurde der Sonnentau auch als Heilpflanze gegen Bronchitis und Keuchhusten gesammelt.
Heute steht die Blume des Jahres 1992 bei uns unter Naturschutz.
 
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Frauenschuh

Nach der Umsiedlung von einem Wildstandort in den heimischen Garten, sterben die Pflanzen praktisch immer ab.
Im Gartenhandel erhält man äusserlich gleiche, für den Garten besser geeignete Orchideen.
Der Frauenschuh ist die attraktivste unserer einheimischen Orchideen und wächst in Laub-, Misch-, Buchen- und Nadelwäldern, auf kalkreichen Böden. Die Pflanzen beginnen meist erst nach 6 bis 10 Jahren (je nach Lage) zwischen Mai und Juni zu blühen und können über 20 Jahre alt werden. Der Frauenschuh ist eigentlich nur als blühende Pflanze zu erkennen. Mit der auffällige Blüte von bis zu 8 cm gehört sie zu den größten Blüten, die Pflanzen unserer Flora besitzen. Sie wird 10 - 50 cm hoch. Noch während des Absterbens des diesjährigen Triebes im Herbst erscheint bereits die Knospe des nächsten Jahrestriebes.
Die auffällige Blüte des Frauenschuhs ist eine raffinierte Insektenfalle. Die Insekten stürzen beim grossen, bequemen Eingang der schuhförmigen Lippe am glatten, nach innen gebogenen Rand ab. Dort erhalten sie schmackhafte Safthaare angeboten. Verlassen können sie die Falle aber nur noch durch einen der beiden engen Hinterausgänge, wo sie, während sie sich hindurchzwängen, den Bestäubungsmechanismus betätigen müssen. Nach einer einzigen Bestäubung entsteht eine Frucht mit unzähligen winzigen Samen. Orchideen leisten sich einen ganz besonderen Luxus. Sie produzieren Samen ohne Nährgewebe und sind darum für die Keimung auf einen Pilzpartner angewiesen, der ihnen die nötigen Nährstoffe zukommen lässt.Wo trotz aller Tricks kein Insekt in die Falle geht, ist der Frauenschuh auch in der Lage, sich über Wurzelausläufer, sogenannte Rhizome, weiterzuverbreiten. Rhizome bleiben vermutlich über mehrere Jahre oder sogar Jahrzehnte austriebsfähig.
Sie ist im Schlaubetal, durch rücksichtslose Pflanzenwilderer und durch Veränderung des Lebensraumes Wald, gefährdet.
Der Frauenschuh fällt leider ohne Zweifel seiner eigenen Schönheit zum Opfer. Wegen seiner europaweiten Bedrohung steht der Frauenschuh unter Naturschutz.
 
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Küchenschelle

Im Mittelalter sollen Bettler mit dem Saft der Pflanze ihre Arme und Beine eingerieben haben, um durch die hervorgeru-
fenen Entzündungen Mitleid zu erregen.
Die Küchenschelle (auch Kuhschelle genannt) wächst auf Trockenrasen, in trockenen Wäldern, Gebüschen und braucht warmen, kalkhaltigen Boden. Die zu den Hahnenfußgewächsen gehörende, ungefähr 20 cm hoch werdende Staude blüht von März bis Mai. Aus fiederspaltigen Grundblättern erhebt sich der Stiel, der über drei ebenfalls fiederspaltigen Hochblättern nur eine einzige Blüte trägt. Stiel, Hochblätter und die Außenseite der Kelchblätter sind zum Schutz gegen Verdunstung und vor Nachtfrösten mit langen, feinen Haaren besetzt. Nach der Blüte bildet die Küchenschelle einen attraktiven Samenstand aus, der aus vielen kleinen, mit einem Federschweif versehenen Früchten besteht. Dieser Schweif dient der Verbreitung der Früchte durch den Wind. Im Schwebflug können sie bis zu 80 m weit fliegen. Ihr Wurzelsystem kann bis in eine Tiefe von 1,5 m reichen und somit Wasserreserven nutzen, die für andere Pflanzen nicht mehr erreichbar sind.
Die ganze Pflanze ist giftig. Ihre Inhaltsstoffe (Anemonin) können zu Kreislauf- und Atemlähmung führen.
Die Küchenschelle ist seit Jahrhunderten eine altbekannte Heil- und Medizinalpflanze. Z. B. wurde sie bei Schnupfen, Geschwüren, Zahnkaries und Depressionen angewendet. Heute wird sie in der Homöopathie bei Erkältungen, Husten, Verdauungsproblemen und gynäkologischen Beschwerden verschrieben.
Als konkurrenzschwache Art verschwindet sie von ihrem Standort, wenn sie durch aufkommende Gehölze beschattet oder von stark wachsenden Gräsern unterdrückt wird. Mit der Wahl der Küchenschelle zur Blume des Jahres 1996 soll das Augenmerk auf die Erhaltung von pflegebedürftigen Magerstandorte gelenkt werden.
Die Küchenschelle steht unter Naturschutz.