Der Hirschkäfer seltenes tier im schlaubetal home
Hirchkäfer
Wenn ein Hirschkäfermännchen
in der Dunkelheit über ein Feuer hinweg fliegt, dann leuchten die Geweihzangen als würden sie ein Stück glühende Kohle forttragen. In früheren Zeiten wurde dem Hirschkäfer nachgesagt Waldbrände gelegt zu haben.
Während die meisten der heimischen Käfer kleiner als 1 cm sind, gehört der Hirschkäfer zu den größten Insekten der Welt. Die Größe des Hirschkäfers schwankt je nach Nahrungsangebot beträchtlich. Er kann 6-9 cm groß werden. Das Weibchen ist kleiner als das Männchen.
Die Mundwerkzeuge des Hirschkäfermännchens haben sich so riesig entwickelt, dass sie zum Beißen fast untauglich geworden sind. Sie werden wie ein Hirschgeweih zurRevierverteidigung und für den Paarungskampf eingesetzt. Das Weibchen trägt normal große Kieferzangen.
Hirschkäfer leben in ausgedehnten Eichenwäldern. Dort findet man ihn oft an Stellen von ausfließenden Baumsäften.
Von Mitte Mai bis Ende Juli können die Tiere in der Morgen- oder Abenddämmerung im Wald beobachtet werden. In dieser Zeit findet auch die Fortpflanzung statt. Nach der Paarung legt das Weibchen seine Eier auf die Rinde toter Eichenstämme und es beginnt eine 5 bis 7-jährige Larvenentwicklung. Hierbei werden sie bis zu 10 cm groß und ernähren sich von morschem Holz. Im Frühjahr des letzten Jahres verpuppt sich der Käfer in einer Puppenkammer (ca. Hühnerei groß) im Holz oder im Boden. Die Käfer schlüpfen im Juli und benötigt für die Aushärtung des Panzers noch einmal etwa drei Wochen. Der Käfer überwintertin der Puppenkammer. Erst im Juni des folgenden Jahres verlassen die Käfer ihre Puppenkammer und dann kann man sie für wenige Wochen beobachten.
Hirschkäfer findet man immer seltener, obwohl früher fast kein Eichenwald ohne Hirschkäfer vorstellbar war. Die Flurbereinigung der modernen Forstwirtschaft führt dazu, dass tote Stämme und Baumstümpfe entfernt werden. Dadurch wird den Nachkommen unseres größten und schönsten Käfers jegliche Nahrungsgrundlage entzogen.
Hirschkäfer steht unter Naturschutz.
Die biologische Station im Kreis Wesel sammelt Informationen über die Verbreitung des Hirschkäfers in Deutschland. Angaben über aktuelle oder frühere Vorkommen nimmt Herr Dipl.-Biologe Klaus Kretschmer gern entgegen. (Tel.: 02 81 / 9 62 52-17)
 
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Fischfeiher

Der Fischreiher
unterliegt dem Jagdrecht,
reduziert sich jedoch auf
einzelne Kolonien,
die z.B. in der Nähe von
Fischzuchtteichen brüten.
Der Fischreiher (auch Graureiher genannt) gehört zu der Familie der Schreitvögel, wie auch der Storch oder der Kranich. Im Gegensatz zu diesen beiden wird der lange Hals im Flug elegant angewinkelt.
Sie lieben Flüsse mit Baumbeständen an den Ufern, Teiche, Seen und Sümpfe. Der Fischreiher brütet in Kolonien auf Bäumenin große Baumnester aus starken Zweigen. Es werden ca. 4-5 blaugrüne Eier, Ende März bis Anfang Mai gelegt, die von beiden Partnern einen Monat abwechselnd bebrütet werden. Weitere 30 Tage später, nach dem Schlüpfen, verlassen die Jungvögel ihr Nest und werden dann noch ca. zwei Monate versorgt bis sie flugfähig sind und die Elternkolonie verlassen.
Jeder Art Störung am Brutplatz wirken sehr nachteilig, vor allem wenn es sich beim Entstehen einer neuen Kolonie ereignet.
Der Fischreiher ist auf Wasser zur Nahrungsbeschaffung angewiesen. Er jagt im seichten Wasser - wartet minutenlang auf seine Beute - regungslos, fast wie eine Katze und fängt kleine Fische, Kaulquappen, Frösche, kleine Säugetiere und Vögel, Reptilien, Weichtiere und Insekten.
Sein Vorkommen erstreckt sich auf West-, Mittel- und Osteuropa.Die Fischreiher ziehen von September bis Oktober in ihre Winterquartiere am Mittelmeer und kehren im März zu ihren Niststätten zurück.
Er wird ca. 90 cm groß.
 
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Sumpfschildkröte

Bis ins 18. Jahrhundert sollen Brandenburger Händler ganze Pferdefuhrwerke voller Sumpfschildkröten als willkommene Fastenspeise nach Böhmen und Schlesien geschickt haben.

Textquelle:
Naturschutzstation Niederbarnim
Norbert Schneeweiß
Sumpfschildkröten sind wechselwarme Tiere und sehr wärmeliebend. Trotz ihrer Vorliebe für Sonnenbäder gehören sie zu den scheuesten und heimlichsten Bewohnern der Gewässer.
Neben ruhigen Buchten in Seen und Altwässern größerer Ströme dienen auch kleine Gewässer wie Weiher, Sölle, Teiche und Gräben mit reich strukturierten sonnigen Ufern als Lebensraum. Bei Austrocknung der Gewässer oder auf der Suche nach geeigneten Eiablageplätzen unternehmen Sumpfschildkröten Landwanderungen von mehreren Kilometern.Im späten Frühjahr werden 6 bis 20 Eier bis zu 12 cm tief im Erdreich an sonnenexponierten Standorten vergraben. Mangels geeigneter Standorte nutzen die Sumpfschildkröten auch Ackerflächen zur Eiablage. In der Regel überwintern die Jungtiere nach dem Schlupf in der Gelegehöhle.
Sumpfschildkröten überwintern in ihren Wohngewässern.
Ihre Hauptnahrung besteht aus Muscheln, Schnecken, Wasserinsekten und Krebstieren. Gelegentlich verspeisen sie auch kranke oder tote Fische und Amphibien. Weibliche Tiere erreichen eine Größe bis zu 20 cm (Rückenpanzer), die männlichen Tiere sind etwas kleiner. Sumpfschildkröten können bis zu 100 Jahre alt werden.
Die Europäische Sumpfschildkröte, die einzige Schildkrötenart Mitteleuropas, ist eine der am meisten gefährdeten Wirbeltierarten Deutschlands. Neben der Zerstörung ihrer Lebensräume sind die Bestände durch Vermischung mit ausgesetzten importierten Sumpfschildkröten stark gefährdet.
Von der Naturschutzstation Niederbarnim des Landesumweltamtes Brandenburg wurde ein Artenschutzprojekt zur Untersuchung und Sicherung der Sumpfschildkröte und ihrer Lebensräume erarbeitet. Neben der Erfassung der aktuellen Bestände wurde auch ein Katalog konkreter Schutzmaßnahmen zusammengestellt. Die Naturschutzstation Niederbarnim in Zepernick bittet um Mitteilung von Beobachtungen sowie Lebend- oder Todfunden. (Tel./Fax: 030 / 944 41 36)